Wie wir auf den Toller kamen

Als 1989 Songe zu uns kam, hatten wir noch unsere geliebte Zaira, eine aussergewöhnliche Setterhündin, die auf eine beeindruckende Karriere als Sport- und Rettungshund zurückblicken durfte. Sie, die sonst nicht viel für Welpen übrig hatte, liebte das kleine Doggenbaby von der ersten Stunde an und blühte noch einmal richtig auf, bevor sie ein knappes Jahr später für immer einschlief.
In diesem letzten Jahr erfuhren wir täglich die Bedeutung der Beziehung unter Artgenossen, weshalb uns klar war, nach Zaira nicht nur einen Hund für mich als Hundesportlerin, sondern als auch Gespann für Songe anzuschaffen.
Ausserdem hätte ich gerne einmal gezüchtet, verfügten wir doch über eine ideale Infrastruktur und auch über viel Erfahrung in der Aufzucht und Pflege, vorallem aber in der Plazierung der Welpen: In acht Jahren Tierschutztätigkeit hatten wir für eine beachtliche Anzahl von Hunden jeden Alters ein neues Heim gefunden.

Während unserer Tierschutzaera gab es mehrmals trächtige Hündinnen zu betreuen. Es kam sogar vor, dass wir ganze Würfe aus schlimmsten Verhältnissen holen mussten. Wie wichtig Welpenprägung, Sozialisierung aber auch der genetische Hintergrund und das Wesen der Elterntiere sind, haben wir in geradezu dramatischer Deutlichkeit erlebt.

Der Wunsch, sich züchterisches Wissen anzueignen und nach neuesten Erkenntnissen eine Hundezucht aufzubauen, verdichtete sich. Die Frage lautete nun: welche Rasse ?
Die Auswahl erfolgte aufgrund verschiedener Kriterien:
Nach unserem Irish Setter blieb uns eine Vorliebe für ROTE Hunde.
Hundesport war mein Hobby, also wollte ich einen SPORTLICHEN Hund.
Die gesundheitliche Problematik grosser Rassen war uns sehr wohl klar, also sollte es ein MITTELGROSSER, Hund sein.
Der wichtigste aller Punkte war jedoch das WESEN. Unser Hund müsste mit allen Pensionshunden zurecht kommen, also ein guter MEUTEHUND sein.
Bei uns gehen jeden Tag Erwachsene und Kinder ein und aus, wir brauchen einen MENSCHENFREUNDLICHEN Hund.
In unserem manchmal recht hektischen Betrieb, muss unser Hund GUTE NERVEN haben.

Rekapitulieren wir:

ROT
MITTELGROSS
SPORTLICH
WESENSFEST
MENSCHENFREUNDLICH
HUNDEFREUNDLICH
SICHER

Dann wollte ich keinen Hund, dem nach Rassestandard irgendetwas geschnitttten werden sollte (damals war das Kupieren von Ohren und Rute noch nicht verboten).
Ebenfalls kam kein Hund in Frage, der getrimmt, geschoren oder sonstwie im Hundesalon zurechtgemacht werden musste.
Da wir am Waldrand wohnen, konnte ich auch keinen Stöber- oder Laufhund wählen, obwohl mir gerade aus diesen Rassen einige sehr gut gefallen hätten.


Am Ende blieben fünf Hunderassen, die ich genauer unter die Lupe nahm.

Sieger nach Punkten:
DER NOVA SCOTIA DUCK TOLLING RETRIEVER !